Der FC Arsenal, einst für seine sparsame Transferpolitik unter Arsène Wenger bekannt, hat in den letzten Jahren die Geldschatulle weit geöffnet, um wieder an die Spitze der Premier League zu gelangen. Mit jedem neuen Transferfenster scheinen die Rekordsummen zu purzeln, was die Erwartungen an die Neuzugänge ins Unermessliche steigert. Ein hohes Preisschild ist jedoch keine Garantie für Erfolg, wie die Geschichte der Gunners eindrücklich beweist.
Diese Liste der zehn teuersten Einkäufe in der Vereinsgeschichte ist eine Reise durch Höhen und Tiefen. Sie beinhaltet Spieler, die sich zu Legenden entwickelten, und solche, die als kostspielige Missverständnisse in die Annalen eingingen. Wir werfen einen genauen Blick auf jeden dieser Top-Transfers und analysieren, wer sein Geld wert war und wer die Fans bitter enttäuscht hat. Schnallt euch an, es wird eine teure Angelegenheit!
Alexandre Lacazette kam 2017 als damaliger Rekordtransfer von Olympique Lyon und wurde schnell zum Liebling der Fans. Weniger durch eine überragende Torquote, sondern vielmehr durch seinen unermüdlichen Einsatz, seine starke Technik und sein hervorragendes Kombinationsspiel. Er war ein Stürmer, der hart für das Team arbeitete und seine Mitspieler besser machte.
Obwohl er nie der 25-Tore-Stürmer war, den sich viele erhofft hatten, war sein Beitrag für das Team unbestritten. Er trug zeitweise die Kapitänsbinde und war eine wichtige Persönlichkeit in der Kabine. Sein ablösefreier Abgang zurück zu Lyon markierte das Ende einer Ära und machte Platz für eine neue Generation von Stürmern bei Arsenal.
Ein weiterer spekulativer Blick in die Zukunft richtet sich auf Noni Madueke. Ein Transfer vom FC Chelsea zu Arsenal wäre ein echter Paukenschlag auf dem Londoner Transfermarkt. Der junge englische Flügelstürmer ist bekannt für sein explosives Tempo und seine Fähigkeit, im Eins-gegen-Eins-Duell an Verteidigern vorbeizuziehen. Sein direkter und unerschrockener Spielstil ist genau das, was eine Offensive beleben kann.
Bei Arsenal würde Madueke den Konkurrenzkampf mit Spielern wie Bukayo Saka anheizen und dem Trainer eine wertvolle, temporeiche Option von der Bank bieten. Die hohe Ablösesumme wäre eine Wette auf sein gewaltiges Potenzial, das er bei Chelsea bereits angedeutet hat. Mit dem richtigen Coaching könnte er sich bei den Gunners zu einem Top-Spieler der Premier League entwickeln.
Als Arsenal über 58 Millionen Euro für einen Verteidiger von Brighton ausgab, zogen viele die Augenbrauen hoch. Doch Ben White hat alle Kritiker Lügen gestraft und sich als einer der cleversten Transfers der letzten Jahre erwiesen. Seine technische Stärke, seine Ruhe am Ball und vor allem seine Vielseitigkeit machen ihn zu einem Eckpfeiler in Artetas System.
Ursprünglich als Innenverteidiger geholt, hat er sich auf der Rechtsverteidigerposition zu einem der besten der Liga entwickelt. Er ist nicht nur defensiv stabil, sondern auch entscheidend für den Spielaufbau und die taktische Flexibilität des Teams. White ist ein stiller Star, dessen Wert für die Mannschaft weit über das hinausgeht, was in den Statistiken sichtbar ist.
Die Geschichte von Pierre-Emerick Aubameyang bei Arsenal ist eine voller Extreme. Nach seinem Wechsel von Borussia Dortmund im Winter 2018 schlug er ein wie eine Bombe. Mit seiner unglaublichen Geschwindigkeit und seinem Torriecher wurde er sofort zum Superstar der Mannschaft, gewann den Goldenen Schuh der Premier League und führte Arsenal als Kapitän quasi im Alleingang zum FA-Cup-Sieg 2020.
Doch nach einer lukrativen Vertragsverlängerung folgte der tiefe Fall. Disziplinarische Probleme, Formschwankungen und ein Zerwürfnis mit Trainer Mikel Arteta führten zu einem unrühmlichen Abgang. Sein Vermächtnis ist gespalten: Für die einen ist er ein Held, der dem Verein einen Titel schenkte, für die anderen ein Symbol für eine schwierige Übergangsphase.
Seit Jahren sehnen sich viele Arsenal-Fans nach einem klassischen, eiskalten Mittelstürmer – Viktor Gyökeres könnte genau dieser Spieler sein. Der Schwede hat nach seinem Wechsel zu Sporting CP die portugiesische Liga im Sturm erobert und mit einer phänomenalen Torquote auf sich aufmerksam gemacht. Seine Mischung aus physischer Wucht, Geschwindigkeit und klinischem Abschluss macht ihn zu einem Albtraum für jede Abwehrreihe.
Ein Transfer in dieser Größenordnung würde Arsenals Ambitionen unterstreichen, die letzte Lücke im Kader zu schließen. Gyökeres wäre der Zielspieler im Sturmzentrum, der die Flanken von Saka und Martinelli verwerten und das Offensivspiel noch direkter und gefährlicher machen könnte. Er hat das Potenzial, der Torjäger zu werden, der Arsenal zum Meistertitel schießt.
Eberechi Eze von Crystal Palace ist ein Spieler, der für pure Magie auf dem Spielfeld steht. Seine Dribblings, seine Kreativität und seine Fähigkeit, aus dem Nichts Torchancen zu kreieren, haben ihn zu einem der unterhaltsamsten Spieler der Premier League gemacht. Ein möglicher Transfer zu Arsenal würde der ohnehin schon starken Offensive der Gunners eine weitere unberechenbare Komponente hinzufügen.
Mit seiner Premier-League-Erfahrung würde Eze keine lange Eingewöhnungszeit benötigen. Er könnte sowohl im zentralen offensiven Mittelfeld als auch auf den Flügeln spielen und würde den Konkurrenzkampf auf ein neues Level heben. Die hohe Ablösesumme spiegelt sein enormes Potenzial und die Hoffnung wider, dass er bei einem Top-Club den nächsten Schritt zum Weltklassespieler machen kann.
Dieser Transfer ist zwar für die Zukunft (Saison 25/26) datiert, doch der Name Martín Zubimendi geistert schon lange durch die Gerüchteküchen rund um das Emirates. Der Mittelfeldstratege von Real Sociedad gilt als einer der intelligentesten Sechser im europäischen Fußball. Mit seiner Ruhe am Ball, seinem exzellenten Positionsspiel und seiner Passsicherheit wird er oft mit spanischen Legenden wie Sergio Busquets verglichen.
Sein potenzieller Wechsel zu Arsenal für eine solch hohe Summe zeigt den klaren Plan des Vereins, das Mittelfeld langfristig zu dominieren. Die Vorstellung, Zubimendi an der Seite von Declan Rice agieren zu sehen, lässt die Herzen der Fans höherschlagen. Er könnte das fehlende Puzzleteil sein, um die Kontrolle im Zentrum des Spiels auf ein absolutes Elite-Niveau zu heben und die Mannschaft über Jahre hinweg zu prägen.
Der Wechsel von Kai Havertz vom Londoner Rivalen Chelsea zu Arsenal im Sommer 2023 wurde von vielen Fans und Experten mit Skepsis betrachtet. Nach einer durchwachsenen Zeit bei den Blues und einem schwierigen Start bei den Gunners schien der deutsche Nationalspieler ein weiterer teurer Fehlgriff zu werden. Doch Trainer Mikel Arteta hielt unbeirrt an ihm fest und seine Geduld sollte sich auszahlen.
Havertz entwickelte sich in der zweiten Saisonhälfte zu einer Schlüsselfigur. Seine Spielintelligenz, seine Laufwege und seine Fähigkeit, auf verschiedenen Positionen – mal im Mittelfeld, mal als „falsche Neun“ – zu agieren, machten ihn unberechenbar. Mit wichtigen Toren und Vorlagen verstummten die Kritiker, und Havertz bewies, warum Arsenal bereit war, so tief für ihn in die Tasche zu greifen. Für deutsche Fans ist seine Wiederauferstehung eine besonders erfreuliche Geschichte.
Der Transfer von Nicolas Pépé im Jahr 2019 war ein Statement: Arsenal wollte wieder mit den ganz Großen mithalten. Der Ivorer kam mit dem Ruf eines der aufregendsten Flügelstürmer Europas vom LOSC Lille, doch der Druck der Rekordablöse lastete schwer auf seinen Schultern. Trotz unbestreitbaren Talents und einiger spektakulärer Tore kämpfte Pépé von Anfang an mit der Konstanz und dem physischen Spiel der Premier League.
Zwar hatte er entscheidende Momente, wie zum Beispiel auf dem Weg zum FA-Cup-Sieg 2020, doch er konnte sich nie dauerhaft einen Stammplatz in der Startelf sichern. Unter Mikel Arteta passte sein individualistischer Spielstil oft nicht in das kollektive System. Letztendlich gilt er als Paradebeispiel dafür, wie ein Rekordtransfer scheitern kann, und verließ den Verein als eines der teuersten Missverständnisse der Vereinsgeschichte.
Als Arsenal im Sommer 2023 die damalige britische Rekordsumme für Declan Rice auf den Tisch legte, waren die Erwartungen gigantisch. Er kam nicht nur als Spieler, sondern als Anführer und zukünftiges Herzstück des Mittelfelds. Rice sollte die Lücke füllen, die seit Legenden wie Patrick Vieira im defensiven Mittelfeld klaffte, und er hat vom ersten Tag an geliefert. Seine Präsenz, seine Balleroberungen und seine Fähigkeit, das Spiel von hinten heraus zu lenken, haben Arsenals Defensive auf ein neues Level gehoben.
Seine Integration in das Team von Mikel Arteta verlief nahtlos, und er wurde sofort zu einem unverzichtbaren Leistungsträger und Publikumsliebling im Emirates Stadium. Rice ist nicht nur ein Zerstörer vor der Abwehr, sondern auch ein intelligenter Passgeber, der die Angriffe einleitet. Viele Experten sind sich einig, dass er trotz der astronomischen Summe jeden einzelnen Cent wert ist und der entscheidende Baustein für Arsenals Titelambitionen sein könnte.